Forum des Waldes

Der Droemer Knaur Verlag war anfang der Achtziger daran interessiert, ein Rollenspiel für den deutschen Markt zu veröffentlichen und wollte beim amerikanischen Spieleverlag TSR eine Lizenz kaufen. Das Angebot von TSR war dem Droemer Knaur Verlag aber zu teuer und so sah man sich nach Alternativen um. Ende 1983 fragte der Verlag bei Fantasy Productions an, ob man nicht ein deutschsprachiges Fantasy-Rollenspiel entwickeln könne. Ulrich Kiesow stellte daraufhin sein bisheriges Material zu Aventuria vor und in Kooperation mit dem Spiele-Hersteller Schmidt Spiele wurde dann nach einer Namensänderung in „Das Schwarze Auge“ Anfang 1984 bei der Spielwarenmesse in Nürnberg die erste Edition präsentiert, die aufgrund der großen Marktpräsenz von Schmidt Spiele und durch Werbung im Fernsehen zu einem großen Verkaufserfolg wurde. Alleine in jenem Jahr wurden 100.000 Exemplare verkauft. Von der damals erschienenen Basisspielbox gibt es zwei Auflagen. Beide Kontinente liegen auf einer Welt namens Dere (ein Anagramm von Erde). Bevölkert wird die Welt neben Menschen von zahlreichen aus der Fantasy bekannten Rassen wie Elfen, Zwergen und Orks. Dank der langjährigen redaktionellen Arbeit ist der Hintergrund äußerst detailliert und umfangreich.

Das Riesland ist von Aventurien durch ein unüberwindbares Gebirge, das Eherne Schwert mit seinen teilweise über 10000 Schritt (1 Schritt entspricht 1 Meter) hohen Gipfeln, und einen äußerst gegenwindigen Ozean, der rieslandseitig an unzugängliche bzw. gefährliche Steil- und Lavaküsten brandet, getrennt und ist daher fast vollständig unbekannt. Im Gegensatz zu Aventurien und Myranor gibt es keinerlei tiefer gehende Ausarbeitung von offizieller Seite. In alten Karten und Seefahrerberichten aus älterer und neuerer Zeit finden sich jedoch Hinweise zu fremden Rassen, die denen der Waldschrate, Menschen (wenn auch mit anderen Hautfarben) und Zwerge entsprechen. Mysteriös bleibt auch der Zusammenhang zwischen der aventurischen Geschichte der Tulamiden und der ähnlichen Sultanate und Mogulate im Riesland, die sich auf das alte Khunchom oder das Diamantene Sultanat zu berufen scheinen. Fans schufen jedoch schon eine sehr professionelle und umfangreiche Riesland-Beschreibung unter dem Namen „Fæsália – Das Elfenland“, welche kostenlos downloadbar ist.

Tharun ist eine Hohlwelt im Inneren Deres. Sie wurde durch die Erweiterung „DSA Professional“ von Hadmar von Wieser als high-fantasy-Gegenstück zu Aventurien entworfen und wurde für hochstufige Charaktere entwickelt. „DSA Professional“, das auch als Schwertmeister bekannt ist, wurde nach der Veröffentlichung von zwei Boxen eingestellt und auf Tharun wurde außer in Erwähnungen in weiteren Publikationen auch nicht weiter eingegangen. Auch hierzu gibt es jedoch dezidierte Fanpublikationen, die davon profitieren, dass Fanpro das Material zur Weiterverwertung durch Fans freigegeben hat.

Für den PC waren seit dem Ende der Nordlandtrilogie noch zwei weitere Spiele geplant. LMK (= Legenden der Magierkriege bzw. Lady, Mage and Knight) und Armalion. Keines dieser Spiele erschien in DSA-Form. LMK wurde im Rahmen der Geschäftsaufgabe der Firma Attic abgesetzt. Angeblich sind die Arbeiten des Teams in das Spiel Divine Divinity des belgischen Spieleentwicklers Larian Studios eingeflossen. Armalion wurde ebenfalls nie fertig gestellt. Dessen Reste wurden als Grundlage für das Spiel Sacred verwendet.

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